Monatsarchiv: Februar 2012

Das können wir uns sparen

In den letzten Tagen war es wieder überall zu lesen: Troika unzufrieden mit den griechischen Sparbemühungen. Das Defizit würde nicht schnell genug sinken, die Auszahlung der nächsten Hilfsleistungen stünde damit auf der Kippe. Auch wenn die nächste Tranche nun scheinbar doch überwiesen wird, zeigt diese von den Medien weitgehend unkritisch weiterverbreitete Sichtweise grundlegende Fehler über das Wesen von Einsparungen und Ausgaben von Staaten auf. Kern des Problems ist es, dass Journalisten wie Konsumenten die Begriffe aus ihrer erfahrbaren Perspektive betrachten.

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Das Eigentor

Ein Eigentor fällt, unabhängig von der Sportart, in den meisten Fällen dann, wenn jemand den Ball zurück spielt, im festen Vertrauen, dass ihn dort jemand annehmen oder wenigstens aufhalten wird. Durch diesen Irrtum macht die Gegenseite einen Punkt, für den sie nicht mal arbeiten musste. Allgemeiner und abstrakter gesagt kann man also behaupten, ein Eigentor entsteht dann, wenn man etwas in Erwartung einer ganz bestimmten Reaktion tut, bei deren Ausbleiben man sich mit der Handlung selbst in Schwierigkeiten bringt. Und damit wären wir auch schon bei der Frage des neuen Bundespräsidenten.

Als SPD und Grüne im Frühjahr 2010 den Kandidaten Joachim Gauck präsentierten, war das ein gelungener PR Coup. Mehr sollte es aber auch gar nicht sein. Beiden Parteien war durchaus klar, dass Schwarz-Gelb, die seinerzeit noch über eine komfortable Mehrheit in der Bundesversammlung verfügten, einen eigenen Kandidaten aufstellen und durchbringen würden.
Angela Merkel kam der Opposition, typisch für die Anfangsphase der aktuellen Bundesregierung, sogar noch entgegen, indem sie ihren (damals) letzten ernsthaften möglichen parteiinternen Konkurrenten, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff, nominierte und so gegen den Vorschlag von Rot-Grün noch kleinlicher und berechnender wirkte.

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